Fides nostra victoria

Fides nostra victoria

Samstag, 31. Dezember 2011

Gebet am Oktavtag von Weihnachten

Barmherzigster Jesus,
ich danke Dir, daß Du mir den Anfang eines neuen Jahres beschieden hast. Stehe mir bei, damit ich in demselben mein Leben bessere, eifrig Dir diene und mich vorbereite auf einen guten Tod.
Dein Name sei mein Trost und meine Stärke. Amen.

Vorsätze

Der bürgerliche Mensch macht heute seine Vorsätze für das Neue Jahr.
Auch der religiöse Mensch sollte überdenken, wie er im kommenden Jahr dem lieben Gott näher kommen kann!

Und dies könnten zwei schöne Vorsätze sein:
Innerlich nähere ich mich dem lieben Gott, indem ich früher aufstehe und früher schlafen gehe, um morgens wie abends mehr Zeit zum Gebet zu haben.
In einer stürmischen Zeit kann nur ein ruhiges übernatürliches Leben unsere Seele heiligen und zu Gott führen.

Äußerlich will ich auf mehr Höflichkeit und Liebenswürdigkeit gegen meine Nebenmenschen bedacht sein und so die vom Heiland gebotene christliche Nächstenliebe üben. Wer aus seiner Gottesliebe heraus höflich, anständig und ehrbar ist, heiligt seine äußere Höflichkeit durch innere christliche Kultur seiner Seele.

"Habt keine Sorge, bringt vielmehr alle eure Anliegen im innigen Gebet mit Dank vor Gott." (Paul.Phil. 4,5)

Habt keine Sorge, bringt vielmehr alle eure Anliegen im innigen Gebet mit Dank vor Gott."

Ein letztes mal kann sich unsere Seele in diesem Jahr Gott anvertrauen.
Noch einmal erlebt sie eine Rückschau und vernimmt den Ruf des Herrn, wie im Gleichnis der Knecht vom Gutsherrn, " redde rationem! - Gib Rechenschaft von deiner Haushaltung!"
Wie habe ich die Gnaden aufgenommen, die mir der liebe Gott offensichtlich schenken wollte?
Habe ich sie nutzbar gemacht? 
All dies erwägt und bewegt das Gewissen. 

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Nachdenkliches über das alte Jahr

Ernste Gedanken ruft der Silvesterabend in uns wach.
Wie von selbst wendet sich der Blick rückwärts auf das zur Neige gehende Jahr. Wie viele Gnaden hat es mir gebracht? Tausende starben hin - ich lebe noch. Wer will zählen die Segnungen, die Gott mir spendete, wer ermißt alle Erweise seiner Liebe, die er durch die heilige Kirche mir zugewandt?
O Herr, wie kann ich Dir vergelten all das Gute, das Du mir erwiesen hast! Dank Dir, o Herr, auch für die Stunden der Leiden, denn habe ich sie verwandt nach Deinem Willen, dann waren sie Stunden des Verdienstes. 
Wie aber habe ich das alles benutzt, hat das Jahr mich Gott näher gebracht oder noch mehr von ihm micht entfernt? Wo ist die Buße für meine zahllosen Sünden, wo meine Verdienste, die einen unsterblichen Wert haben? Müde habe ich mich geschafft in weltlichen Sorgen und stehe jetzt mit leeren Händen an der Schwelle einer Zeit, die mich vielleicht bald zum Richter führt. Bereuen wir unsere Sünden, unsern Leichtsinn, und halten unverrückt die Vorsätze im Auge, die wir heute tief in die Seele einschreiben wollen:
Ich will mein Leben bessern, weil ich ein Sünder bin; ich will dem Herrn dienen in aller Treue, denn dies ist mein Lebenszweck; ich will mich vorbereiten auf einen guten Tod, weil das Neue Jahr mein letztes sein kann. Heil uns, wenn wir diese Vorsätze zur Ausführung bringen, dann wird das kommende Jahr für uns sein ein Jahr reich an Gottesfrieden und Himmelssegen, ein wahrhaft glückseliges neues Jahr.
Gott gebe hierzu seinen heiligen Segen!

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Besuchung des Allerheiligsten


Du lieber, guter Heiland mein, ich bin so gern bei Dir;
So gern beim Tabernakel Dein, im trauten Kirchlein hier,
Wo Tag und Nacht das Lämpchen brennt 
Vor Deinem heil'gen Sakrament.
Hier fühl' ich nichts von Erdenweh, hier stört nichts meine Ruh!
Wenn ich auch Dornenpfade geh', mein höchstes Glück bist Du.
O liebster Jesus, segne mich, Dir hab' ich mich geweiht;
Dir, Jesus, leb' und sterbe ich, Dein bin ich allezeit.
Geliebt, gelobt sei ohne End'
Dein Herz im heil'gen Sakrament.

Lob der unschuldigen Kinder

Heil euch, der Zeugen Jesu Blüten!
Euch raubt des Lebens Morgenlicht
Der Feind des Herrn, wie Sturmeswüten
Die kaum entsproßte Rose bricht.
Die ihr zuerst für Christum fielet
Der Hingewürgten zarte Schar;
Wie ihr so kindlich froh jetzt spielet
Mit Kron' und Palmen am Altar!
Dir, Jesu, bringen wir mit Freuden,
Dir, den die Jungfrau uns gebar,
Dir, Vater, und Dir, Geist von beiden,
Den wärmsten Dank des Herzens dar.
Amen

Dienstag, 27. Dezember 2011

Gebet zu den Unschuldigen Kindern

O ihr zarten Lämmlein, dir ihr für Jesus geopfert wurdet, erfleht uns die Gnade, daß wir dem göttlichen Lamme hienieden uns nahen durch Unschuld und Reinheit, durch Demut und Einfalt, auf daß wir einst ihm folgen können, wohin es geht, ihm singend ein himmlisches Jubellied in alle Ewigkeit. Amen.

Worte des Apostels

"Wenn wir sagen, daß wir keine Stünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wer sagt, daß er im Licht sei, und seinen Bruder haßt, der ist in der Finsternis bis zur Stunde. Liebet nicht die Welt, noch das, was in der Welt ist; wenn einer die Welt liebt, so ist die Liebe zum Vater nicht in ihm. Mein Kindlein, wir wollen nicht lieben mit Worten und mit der Zunge, sondern im Werk und in Wahrheit, Lasset uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, kennt Gott nicht, denn Gott ist die Liebe. Das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer. Dieses Gebot haben wir von Gott, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll."

Montag, 26. Dezember 2011

Gebet zum heiligen Johannes, Apostel und Evangelist


O heiliger Johannes, der du wegen deiner Jungfräulichkeit ein besonderer Liebling des göttlichen Heilandes gewesen bist, stehe mir bei im Kampfe für die Reinheit meines Herzens, damit das Feuer der Liebe auch mich entzünde und verzehre im Dienste meines Gottes. Amen.

Lob auf den heiligen Stephanus

"Gestern feierten wir die zeitliche Geburt unseres Königs", sagt der heilige Fulgentius, "heute begehen wir das sieggekrönte Leiden des ersten Blutzeugen; denn gestern hat unser König, angetan mit dem Gewande des Fleisches, die Welt zu betreten sich gewürdigt, heute ist der Kämpfer Stephanus aus der Hülle des Leibes, mit Lorbeeren geschmückt, in den Himmel aufgefahren.
Jener [Heiland] kam herangezogen, in sich tragend die Majestät der ewigen Gottheit, umgürtete sich mit dem Fleische der Knechtschaft und betrat den Kampfplatz dieser Welt. 
Dieser [Blutzeuge] warf die vergängliche Rüstung des Körpers ab und stieg hinauf in die himmlischen Paläste. 
Jener kam herab in die Hülle des Fleisches, dieser stieg empor mit blutigem Kranze geziert. Dieser stieg hinauf gesteinigt von den Juden, weil jener herabgestiegen unter den Jubelliedern der Engel. "Ehre sei Gott in der Höhe!" haben gestern frohlockend die heiligen Engel gesungen; heute haben sie jauchzend den heiligen Stephanus in ihre Mitte aufgenommen. Gestern ward Christus für uns in Windeln eingehüllt; heute wird Stephanus mit dem Gewande der Unsterblichkeit geschmückt. Gestern umschloß der enge Raum der Krippe den Heiland, heute nimmt die Unermeßlichkeit des Himmels den triumphierenden Stehpanus auf."

Verleihe uns, o Herr, daß auch wir nach dem Beispiele des heiligen Stephanus, der im Tode für seine Mörder gefleht hat, für unsere Feinde beten und so uns Deiner Gnade würdig machen. Amen

Sonntag, 25. Dezember 2011

Tagesgebet an Stephanus

Verleihe uns, o Herr, daß auch wir nach dem Beispiele des heiligen Stephanus, der im Tode für seine Mörder gefleht hat, für unsere Feinde beten und so uns Deiner Gnade würdig machen. 
Amen.

Gebet zum göttlichen Kind

O holdseligstes Kind, Du bist arm geworden,
damit ich reich werde in Deiner Gnade;
Du bist klein geworden, damit ich groß werde durch Deine Liebe;
stehe mir bei, damit ich einst im Himmel Dich schaue, den ich hier anbete in armer Krippe.
Amen.

Weihnachtszeit

Als aller Hoffnung Ende war in dem dunklen Weltenlauf,
da ging im Stall von Bethlehem der Stern der Liebe auf.
Hört es klingt von fern, das Lied der Christenheit;
das Lied vom Frieden auf der Welt, denn es ist Weihnachtszeit.

In einem Kripplein...


In einem Kripplein liegt ein Kind,
da steht ein Esel und ein Kind;
dabei ist auch die Jungfrau klar,
Maria, die das Kind gebar.
Jesus, der Herre mein,
der war das Kindelein.

Da sang ihm aller Engel Chor
mit süßen Stimmen hoch empor:
Gloria, Lob und Preis zumal
sei Gott gesagt im Himmelssaal.
Jesus, der Herre mein, 
war das Kindelein.

Heinrich v Laufenberg

Samstag, 24. Dezember 2011

Maria, die Morgenröte des Heiles - Marienrufe

Gegrüßet seist du, Maria!
 Glücklich bist du, Maria, weil du geglaubt hast. Freue dich, Jungfrau Maria, du allein hast allen Irrglauben überwunden, als du der Botschaft des Erzengels Glauben schenktest. In dir wird vollendet, was der Herr dir verheißen hat: Du wirst Mutter werden und einen Sohn gebären, der Gott und Mensch ist. Heilige und makellose Jungfrau, wie soll ich dich mit würdigem Lobe preisen?
Gegrüßet seist du, Maria!
 Du bist ehrwürdig und gebenedeit, Jungfrau Maria, denn du bliebest in deiner Jungfräulichkeit unversehrt und bist dennoch die Mutter des Erlösers geworden. Jungfrau und Gottesmutter, Er, den das Weltall nicht zu fassen vermag, wurde Mensch und nahm in deinem Schoße Wohnung. Das Reis Jesse blühte auf. Die Jungfrau empfing den Gottmenschen. Er gab uns den Frieden wieder, versöhnte in sich Himmel und Erde.
Gegrüßet seist du, Maria!

O Gott, Du hast durch die unbegreifliche Mutterschaft der allerseligsten Jungfrau Maria uns allen den Urheber des ewigen Lebens geschenkt.
Laß uns ihre glorreiche Fürsprache erfahren, damit wir die letzte Ankunft unseres Herrn in der Herrlichkeit des Gerichtstages mit erhobenem Haupte erfahren dürfen.
Amen.
 

Letztes heißes Flehen im Advent

Lasset uns beten:

O Gott, zu Dir erheben wir unsere Seele, auf Dich vertrauen wir, la0 uns nicht zuschanden werden.
Zeige uns Deine Wege und lehre uns Deinen heiligen Willen. Laß uns den Bußruf Deines Vorläufers mit wachem Herzen vernehmen, laß uns die Berge des Hochmuts abtragen und die Täler unserer Schwachheiten ausfüllen. Hilf uns, daß wir niemals mit der Sünde Frieden schließen und uns nie mit unsern Fehlern abfinden. Gib, daß wir uns von ungeordneter Selbstsucht und Eigenliebe abwenden, daß wir im festen Glauben, im siegesgewissen Vertrauen und in der opferbereiten Liebe zu Dir wachsen.

Bereitet den Weg des Herrn!

Neige gütig unseren Bitten Dein Ohr und verkläre das Dunkel unserer Seeele durch das Licht Deiner neuen Heimsuchung. Laß unseren Heiland und Erlöser vor unsere Seele hintreten, wie er Johannes dem Täufer am Jordan begegnet ist. Tu auch unsere Augen auf, daß wir den erkennen, den Du gesandt hast, das wahre Gotteslamm, das  die Sünden der Welt hinwegnimmt.
Amen.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Gebet, wenn Du Dich zu Bette legen willst.

Nun, mein liebster Jesus, will ich mich mit Deinen heiligen Segen niederlegen und meinem Leibe diese Ruhe gestatten, in Vereinigung jener Liebe, mit der Du auf Erden dieselbe Ruhe Deiner Menschheit zugelassen und zum Lobe Deines Vaters und zum Heile des Menschengeschlechtes gebraucht hast; und mit derselben Meinung, mit der Du geschlafen hast, will ich jetzt auch schlafen, zu Deinem ewigen Lobe und zur Stärkung meines Leibes. So oft mit diese Nacht der Puls schlägt, so viel tausendmal sollen Dich Deine Heiligen im Himmel in meinem Namen preisen und anbeten; und so oft ich Atem hole, so viel tausendmal sollen Dich alle neun Chöre der Engel in meinem Namen loben und sprechen:
Heilig, heilig, heilig ist der Herr Gott Sabaoth.

Jesus von Nazareth, der König der Juden, behüte mich vor einem jähen Tode.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Anempfehlung zur heiligen Mutter Gottes

Allerseligste Jungfrau Maria!
In deine mütterliche Treue und in deinen besonderen Schutz und in den Schoß deiner Barmherzigkeit empfehle ich diese Nacht meinen Leib und meine Seele, daß du sie bewahren wollest, gleichwie du mit mütterlicher Sorgfalt dein liebes Jesulein nach aller Möglichkeit bewahrt hast, damit ich vor allen Nachstellungen des bösen Feindes sicher sein und davon befreit bleiben möge. Amen.

Morgengruß zur heiligen Mutter Gottes.

Allerseligste Jungfrau Maria,
du meine geliebteste Mutter, mit herzlicher Liebe und Ehrerbietung grüße ich dich am Anfange dieses Tages und empfehle mich deiner mütterlichen Treue und deinem besonderen Schutze heute und zu jeder Stunde, besonders in meiner Todesstunde, mit Leib und Seele.
Dir sei anvertraut all mein Tun und Lassen, meine Not und Armseligkeit, mein Leben und Sterben, damit durch deine heilige Fürbitte und Verdienste alle meine Angelegenheiten geleitet und meine Werke wohl geordnet werden mögen, nach deinem und deines göttlichen Sohnes höchstem Wohlgefallen. Amen.

Freitag, 9. Dezember 2011

Katholisch bin und bleibe ich

Katholisch bin und bleibe ich!
Nichts soll von meiner Kirch' mich trennen,
sie ist mir Mutter, liebet mich,
will ich froh ihr Kind mich nennen.

Hier ist der sichere Lebenspfad,
hier hoffe ich durch Gottes Gnad',
den Himmel zu erwerben:
Katholisch ist gut sterben!
Gott dank', daß ich katholisch bin
und stets gschützt vor falschen Lehren,
katholisch sein ist mein Gewinn,
nie soll der Irrtum mich betören.

Katholisch bin und bleibe ich,
katholisch leb' und sterbe ich;
so werd' ich nicht verderben:
katholisch ist gut sterben!

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Was ist der Gegenstand der Herz-Jesu-Andacht?

Der eigentliche Gegenstand dieser Andacht ist die Liebe des Gottmenschen Jesus Christus zu den Menschen. Diese Liebe nennt man gewöhnlich das geistige, unsichtbare Herz. Damit aber diese Liebe den Menschen lebhafter vor Augen gestellt werde, sucht man für sie ein Symbol und wählte mit Recht das leibliche Herz des Gottmenschen, das Herz aus Fleisch und Blut. Dieses Herz nennt man das leibliche, sichbare Herz. Der Gegenstand der Herz Jesu-Andacht ist demnach die unendliche Liebe des Erlösers zu uns Menschen, dargestellt und ruhend in seinem lieblichen Herzen.
Wenn also der Kürze halber vom "Herzen Jesu" gesprochen wird, so wede diese Wort in diesem Sinn verstanden.

Dienstag, 6. Dezember 2011

2. Ich weiß ein Herz so wunderbar .

Der göttliche Heiland hat, da er auf Erden lebte, die ganze Welt zu sich geladen. Tausende haben ihm Folge geleistet und sind gekommen. Ihnen hat er die Schätze seines Gottesreiches auf Erden, die Gnaden seiner heiligen Kirche erschlossen. Innige Glaubenswärme belebte die Herzen der Seinen, immer größer wurde deren Zah, in alle Erdteile zog die Botschaft Christi, Frieden und Glück den Völkern zu bringen, die sich dem Kreuze angeschlossen.
Doch im Laufe der Zeiten ließ diese Wärme nach, Glaube und Sitte schwanden, und traurig sah der Heiland die Treue seiner Kinder schwinden. Da verwirklichte er den Plan seiner Liebe, den er seit Ewigkeit beschlossen: Er gab de Seinen den letzten, den lautesten Mahnruf seiner Hingabe, er erschloß ihnen sein göttliches Herz. Die Welt, die dem Irdischen all' ihre Gedanken schenkte, wollte er im Bilde seines Herzens ablenken vom Vergänglichen und zum Überirdischen hinziehen. Weil sie sein Wort nicht mehr verstanden, stellte er ihnen sein eigenes Herz hin. Die Wunder dieses Herzens sollte ihnen sagen, welchen Schmerz Kälte und Gleichgültigkeit dem Erlöser bereiten. Dieses Herz sollte ihnen erzählen, mit deutlicher Sprache schildern, was Jesus für sie gelitten. Mit der Gewalt der ganzen göttlichen Liebe will er sie an sich fesseln, sein Herz schickt er als Boten aus: Kommet zu mir, sehet, wie ich euch liebe.


Zum Werkzeuge seines Planes erwählte er eine unscheinbare Klosterfrau, wie der Herr überhauptdie Kleinen und in den Augen der Welt Niedrigen den Großen und Stolzen vorzieht. Sie hieß Margareta Maria Alacoque und gehörte dem Orden der Heimsuchung Mariä an. Im Jahre 1647 erblickte sie das Licht der Welt, wurde Klosterfrau und stab als Muster vollkommener Demut, heiligen Gehorsams und Eifers für die Ehre Gottes im Jahre 1690. Im Jahre 1864 sprach sie Pius IX. selig. Durch zahllose Leiden, Verkennung und Erniedrigung wurde sie eine würdige Braut des Erlösers. Von allen angefreindet und verachtet, war das Werk, zu dm sie erkoren, erst recht unschinbar. Doch der Herr hatte sie gerufen und gab ihr die Gnade. Sie sollte das Werkzeug jener herrlichsten Andachtsweise des katholischen Glaubens werden, die wir besitzen, der Apostel, der Andacht zum heiligsten Herzen Jesu. Aus dem Kloster Peray-le-Moniel (auch Paray-le-Monyal) in Frankreich nahm dieses Werk seinen Siegeslauf in die Welt. Und heute? Heute spricht in tausend Gebeten und Liedern, in unzähligen Bildern und Heiligtümern das katholische Volk aus: "Herz Jesu, du Herz des Sohnes Gottes, wir huldigen Dir in Demut und Liebe."
Eines Tages zeigte sich der göttliche Heiland seiner Dienerin und sprach davon, daß sein Herz übervoll von der Liebe zu den Menschen sei und er durch sie dies allen mitzuteilen wünsche.
Bei einem weiteren Mal bat er sie darum, daß man den ersten Freitag in der Fronleichnamsoktav zum besonderen Fest seines heiligsten Herzens und somit seiner überreichen Liebe einsetze.
Was der göttliche Heiland verlangte, geschah. Das Fest des heiligsten Herzens Jesu wurde eingesetzt und im Jahre 1686 zum erstenmal gefeiert. Die Andacht zum heiligsten Herzen fand die warme Unterstützung der Päpste und wurde allen Gläubigen empfohlen Wohl erhoben sich selbst in den Reihen der Guten vielfach Widerspruch und Anfeindung, doch: das göttliche Herz siegte.
In demütiger Anbetung huldigt auch unser Jahrhundert dem heiligsten Herzen Jesu.
Soll die Andacht zum göttlichen Herzen Jesu in den Gläubigen feste Wurzel fassen, aufblühen und Frucht bringen, dann muß man sich dessen klar sein, was man unter dem göttlichen Herzen Jesu versteht:


"Was ist der Gegenstand der Herz-Jesu-Andacht?"
    Kurz: Die überreiche Liebe des Erlösers, dargestellt durch sein leibliches Herz.
"Doch warum wählte man zur Darstellung der Liebe Jesu gerade sein leibliches Herz?"

Samstag, 3. Dezember 2011

1. "Kommet alle zu mir!"

Unter den Worten, die der göttliche Heiland gesprochen, da er, Wohltaten spendend, das Judenland durchwanderte, sind manche von ganz besonderer Lieblichkeit und Wärme.
Sie strahlen gleichsam leuchtender und rufen uns noch lauter als andere zum Heiland hin. Sozusagen das ganze Liebesleben des Erlösers spricht aus ihnen. Eines solche ist die liebevolle Einladung an die Menschheit:
"Kommet alle zu mir, die mühselig seid und beladen, ich will euch erquicken!"
In die innerste Seele, in das tiefste Wesen der Liebe läßt uns der Meister bei diesen Worten einen Blick werfen, und jedes Wort hat seinen tiefen Sinn.
Jesus ruft: 
I.   "Kommet."
II.  "Kommet alle."
III. "Kommet alle zu mir."
IV. "Die ihr mühselig seid und beladen."
V.   "Ich will euch erquicken."