"Gestern feierten wir die zeitliche Geburt unseres Königs", sagt der heilige Fulgentius, "heute begehen wir das sieggekrönte Leiden des ersten Blutzeugen; denn gestern hat unser König, angetan mit dem Gewande des Fleisches, die Welt zu betreten sich gewürdigt, heute ist der Kämpfer Stephanus aus der Hülle des Leibes, mit Lorbeeren geschmückt, in den Himmel aufgefahren.
Jener [Heiland] kam herangezogen, in sich tragend die Majestät der ewigen Gottheit, umgürtete sich mit dem Fleische der Knechtschaft und betrat den Kampfplatz dieser Welt.
Dieser [Blutzeuge] warf die vergängliche Rüstung des Körpers ab und stieg hinauf in die himmlischen Paläste.
Jener kam herab in die Hülle des Fleisches, dieser stieg empor mit blutigem Kranze geziert. Dieser stieg hinauf gesteinigt von den Juden, weil jener herabgestiegen unter den Jubelliedern der Engel. "Ehre sei Gott in der Höhe!" haben gestern frohlockend die heiligen Engel gesungen; heute haben sie jauchzend den heiligen Stephanus in ihre Mitte aufgenommen. Gestern ward Christus für uns in Windeln eingehüllt; heute wird Stephanus mit dem Gewande der Unsterblichkeit geschmückt. Gestern umschloß der enge Raum der Krippe den Heiland, heute nimmt die Unermeßlichkeit des Himmels den triumphierenden Stehpanus auf."
Verleihe uns, o Herr, daß auch wir nach dem Beispiele des heiligen Stephanus, der im Tode für seine Mörder gefleht hat, für unsere Feinde beten und so uns Deiner Gnade würdig machen. Amen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen